Unsere Pilgerreise 2016 führte uns wieder nach Portugal. Wir wollten doch unseren portugiesischen Pilgerweg vervollständigen und sind am 30. März nach Lissabon geflogen, um von dort die noch nicht bewältigten Kilometer zu gehen.
Natürlich blieben wir erst einmal zwei Nächte in Lissabon, um uns diese schöne Stadt
näher anzuschauen. Da ja im Krieg nichts zerstört wurde, gibt es natürlich allerhand alter Gebäude, wie den einstigen Bahnhof,
in dem jetzt ein Café untergebracht ist.
kann man fahren, sind wir aber nicht, da wir uns nicht in die Reihe der Wartenden fügen wollten. Man hat mit Sicherheit einen wunderhübschen Blick von da oben, aber wir genossen andere Blickwinkel – ebenerdig
Mit der Elektrischen kann man natürlich auch fahren, aber das Abenteuer kannten wir schon aus Porto, deshalb nur ein Bild
von draußen darauf.
Oder man begibt sich an den Hafen hinunter und guckt Schiffe an. Das sind aber auch Riesenpötte,
die hier landen, da ist ja unser Hochhaus mit seinen dreizehn Etagen ein Winzling dagegen …
Am Terretro do Plaço trifft man sich gern,
um eine Kugel Eis zu genießen oder sich den Wind um die Nase pfeifen zu lassen. Aber es gibt sie auch, diese kleinen verwunschenen Gässchen
abseits der Touristenmeilen, in denen man so allerhand entdecken kann. Nur einen Fadoabend
wollten wir uns nicht antun, weil man davon schon sehr schwermütig werden kann
Und dann entdeckten wir sie auch, unsere ersten Pfeile,
denen wir zwei Tage später folgen sollten.
Die Cé Catedral ist auch ein beliebter Treffpunkt,
aber auch ganz hübsch von innen anzuschauen.
Und überall, wo man hinschaut, findet man sie – diese wunderschönen
(blauen) Kacheln, ob nun einzeln oder als ganze Bildornamente.
Schade nur, dass sie so schnell kaputt gehen oder einfach zu entwenden sind,
wie diese Galerie hier zeigt.
Aber nicht nur Häuserfassaden werden verziert, sondern auch Fußwege, wie dieses Ornament
aus weißem Kalkstein und schwarzem Granit zeigt. Der einzige Nachteil: Die sind so was von glatt und rutschig, wenn es regnet, dass man darauf läuft wie auf Eiern. Und wer Lissabon kennt, kennt auch die Steigungen und Gefälle innerhalb der Stadt!
Der Marques de Pombal
ist ein bedeutendes Monument und ein guter Ausgangspunkt für Stadtspaziergänge, da er ziemlich zentral gelegen ist. Aber leider ist auch hier die Substanz
am Zerfallen und es macht an einigen Ecken
einen recht gammeligen Eindruck. Aber es gibt sie auch, die schmucken Fassaden, wie das Hotel
hier zeigt oder dieses Eckgebäude
auf der Avenida da Liberdade. Und wer keine Lust auf anstrengende Fußmärsche oder langweilige Spaziergänge hat, der lässt sich einfach in so einem Tuk-Tuk
durch die Stadt gondeln oder genießt eine Fahrt mit einer der Standseilbahnen Lissabons.
Aber es geht wirklich nichts über einen Blick
von oben, z. B. vom Castelo de São Jorge,
regelrecht einlädt.
Man hat aber auch einen Aus-
und Weitblick
von hier … Ups, da sind wir wieder bei unserer Gammeligkeit.
Eigentlich wäre uns das gar nicht aufgefallen, aber auf der Suche nach dem Anfang
unseres Jakobsweges, der Igreja de Santiago,
sind wir faktisch darüber gestolpert. Leider hatte die Kirche geschlossen und wir bekamen keinen Stempel!
Und man sollte es nicht meinen, aber auch in Lissabon gibt es Glühwein zu kaufen,
wie diese kleine Hütte hier beweist.
Und der war mal richtig lecker, da aus Portwein gezaubert und mit ordentlich Zimt gepfeffert 😉
1. April 2016
So, unser Rundgang in Lissabon endet und der erste Tag unserer Pilgerreise beginnt. Und das ist kein Aprilscherz, denn am 01. April haben wir uns früh ins Taxi gesetzt und sind die ersten Kilometer des Caminho bis zum Stadtteil Oriente gefahren, da wir nicht gleich mit einem 30-km-Fußmarsch starten wollten. Aber wir hatten tolles Wetter und konnten so den Torre Vasco da Gama
in voller Schönheit bewundern.
Auch der Anfang der Ponte Vasco da Gama
präsentierte sich uns im schönsten Morgenlicht, die über 17 km lang und damit die längste in Europa ist.
Ja, und es dauerte auch gar nicht lange und wir haben uns verlaufen, denn dieser Hinweis
war so blöd angebracht, dass man ihn einfach überlaufen musste!
Aber noch verliefen beide Wege
„auf einer Spur“, der Caminho nach Santiago und der nach Fatima,
der „heilige Ort“ der Portugiesen. Aber auch außerhalb der Großstädte sieht man den Verfall, wo einem doch das Herz blutet, wenn man das sieht.
Doch es gibt auch tolle Bilder für das Auge, wie das dieser blühenden Landschaft.
Und damit ihr einen Geschmack davon bekommt, wie die Landschaft das erste Stück aussehen kann, dann habt ihr links Senf in voller Blüte
und rechts den Rio Tejo. Es ist wirklich ein angenehmes Stück Weg, da am Fluss entlang zu laufen. Irgendwann am späten Nachmittag kamen wir in dieser Herberge an,
wo wir ein sonniges Doppelzimmer bekamen.
2. April 2016
Der zweite Tag fing noch schön sonnig an und wie heißt es doch so schön: Fremdes Land, fremde Pflanzen. Keine Ahnung, was das für ein Gewächs ist, aber es ist schön anzuschauen
und gehört deshalb hierher. Auch könnte es mehr von diesen Rastplätzen geben,
denn auch ein Pilger möchte sich mal ausruhen – und das nicht erst am Ende eines Tages!
sah dann der Weg nach Azambuja aus, was eine wirklich öde Etappe war. Und in dieser Herberge
hätten wir schlafen können, so sie denn geöffnet gewesen wäre. Also haben wir ein paar nette Menschen gefragt und in schließlich in einer anderen Herberge genächtigt.
3. April 2016
Noch war es sonnig am dritten Tag, und der Weg präsentierte sich von seiner ganz eigenen Seite, wie dieses Schilfgestrüpp hier zeigt.
Doch wir wollen unseren Blick mal wieder über offene Landschaften
die jedoch auch barsch begrenzt werden können, wie dieses schöne Tor
hier veranschaulicht. Warum das hier steht und was es einzäunen soll, das weiß wohl niemand so genau. Bevor wir durch recht schnuckelige Ortschaften mit herzallerliebsten Häuschen
kamen, wovon dieses Ortseingangsschild
(das soll Reguengo heißen) jedoch einiges zu wünschen übrig lässt, fanden wir alsbald einen Hinweis
auf eine Unterkunft in Santarem. Tatsächlich aber haben wir dann in dieser Herberge genächtigt.
Der Weg dahin führte uns an seltsam anzusehenden Gebäuden vorbei, wie dieses hier.
Da hat man doch tatsächlich, anstatt das eine abzureißen, einfach ein neues nebenan gebaut. Auch unsere gammeligen Ecken
verließen uns nicht, aber wir erreichten unser Ziel noch trocken. Der Regen setzte dann erst abends ein und sollte uns danach eine ganze Weile begleiten
4. April 2016
Auf dem Weg nach Golegã schüttete es wie aus Kannen und die Wege
waren eine Katastrophe. Aber ab hier ging es los mit den bunten Kacheln als Wegweiser,
die mancherorts die eintönigen Pfeile ersetzen. In Pombalinho genossen wir einen Galao (Milchkaffee) und konnten uns der Regensachen entledigen, denn die Sonne zeigte sich und wärmte ordentlich. In Azinhaga hätten wir übernachten können, wollten wir aber nicht, auch wenn sich dieses Städtchen ordentlich rausgeputzt hat
und manche Wege
erst neu angelegt worden.
Golegã ist auch ein reizendes Städtchen am Jakobsweg mit einer beeindruckenden Kirche
und liebenswerten Details bestückt,
die den Weg interessanter gestalten und den Wunsch nach einer Bank
nicht nur einmal laut werden ließen.
5. April 2016
Sind wir bis jetzt nur Flachlandetappen gegangen, wurde es nach Golegã langsam hügelig
und die ersten Erhebungen zeigten sich,
aber auch die Landschaft veränderte sich und man konnte geradezu meinen, man wäre in Arizona.
Nach diesem Kakteenwald also dachten wir dann, wir wären in einer Geisterstadt gelandet.
Verfallene Häuserzeilen
säumten den Weg und die Quinta da Cardiga
war wirklich nur von der Frontseite nett anzusehen Und irgendwann wird wohl auch dieses hübsche Kachelbild
verschwunden sein …
In Atalaia gab es dann erst einmal einen Galao in einer kleinen Bar mit diesem hübschen Bänkchen hier.
Nun ja, nicht nur die Landschaft änderte sich, sondern auch das Wetter, denn nachdem es Tags zuvor ordentlich geschüttet hatte, mussten wir uns teilweise durch vermatschte
Wege und Gestrüpp am Wegesrand kämpfen.
6. April 2016
– das ist das Hostel 2300 –
hätten wir eigentlich einen Tag bleiben können, aber irgendwie haben wir es einfach verpasst, uns mal eine Stadtbesichtigung anzutun,
zumal es auch hier ein wunderschönes Castelo gibt,
zu sein scheint. Aber weinen wir nicht dem hinterher, was hätte sein können, sondern folgen unserem Weg,
der wieder einiges
zu bieten hat – nicht nur in Stein gehauene Bilder, sondern auch hübsch
anzusehendes Grünzeug.
7. April 2016
Gut, die Zitronen haben wir nicht probiert, aber die Orangen vom Baum sind wirklich zu empfehlen: süß und saftig und kaum Kerne Ebenso knorrige, alte Olivenbäume,
die aber kaum Schatten spenden, wenn es mal richtig heiß ist. Ja, manche Wege sind echt toll zu gehen, wie der hier
nach Ansião hinein. Ansião ist auch ein hübsches Städtchen, in dem wir kurz für einen Galao gegenüber der Kirche pausierten.
Dieses schöne Kachelbild
entdeckten wir neben einer Apotheke. Passt doch, oder? Nach wie vor findet man nicht nur Hinweise
für den Weg nach Santiago, sondern auch für den nach Fatima,
aber auch nette Ortseingangsschilder,
die man mitunter mit der Lupe suchen muss. Leider gibt es auch solche Wegweiser zu finden,
was eigentlich ein trauriges Zeugnis für den Jakobsweg darstellt.
Natürlich säumen auch hübsche Blümchen den Weg,
damit das Auge nicht zufällt unterwegs 😉
In Alvorge gibt es eine ganz neue Herberge,
in der wir eigentlich übernachten wollten, aber es war keiner daheim. Man hätte dafür in der Bar vorher fragen müssen, was wir aber erst hinterher erfahren haben. Somit liefen wir zur Kirche
zurück und von dort hinunter bis Rabaçal, was sich auch noch mal in die Länge zog. Das letzte Stück allerdings haben wir abgekürzt, indem wir an der Landstraße entlang gegangen sind. Die Herberge in Rabaçal allerdings ist nicht zu empfehlen, aber man hat keine andere Wahl, da es in diesem Örtchen nichts weiter gibt, außer einer Kirche, zwei Bars, einem Restaurant und einem Tante-Emma-Laden. Die Kirche allerdings ist liebevoll
ausgestattet und auch hier dürfen die Kacheln
8. April 2016
Bei noch schönem Wetter starteten wir am nächsten Tag in Rabaçal und genossen mal wieder die Landschaft
und Sehenswürdigkeiten, die uns am Rande
des Weges geboten worden. Sogar an einen Rastplatz
für Pilger,
in der Nähe von Zambujal, hatte man gedacht. Bewundernswert! Und irgendwann tauchten dann auch die ersten Obelisken
mit den hübschen Wegweisern auf. Aber so eine kleine Trafostation tut es auch 😉
Schade nur, dass die Portugiesen so gar keinen Wert auf Werterhaltung zu legen scheinen.
Da muss das Alte halt dem Neuen weichen. Schade.
9. April 2016
Die Albergue „Rainha Santa Isabel“
in Coimbra
liegt zwar direkt am Weg, ist auch total preiswert, aber mein Ding war es nicht. Auch wenn das Kloster riesig ist
und vielleicht auch einiges zu bieten hat, aber –
Entschuldigung – in dieser Herberge kam ich mir beinahe vor wie im Gefängnis. Der Herbergswächter war sehr streng, alles musste seine Ordnung haben. Die Rucksäcke und Wanderrstöcke dürfen keinesfalls in die Schlafräume mitgenommen werden. Positives gibt es allerdings auch zu berichten: Die Küche ist der Wahnsinn, viel Platz und vollständige Ausstattung. Im etwas oberhalb gelegenen Lidl kann man sich mit Lebensmitteln eindecken. Wer noch etwas Zeit hat, sollte noch einen Tag in Coimbra verweilen, denn es hat neben vielen Kirchen
noch einige sehenswerte
Ecken zu bieten. Was ich so bezaubernd fand, waren diese vielen Brachlandschaften
zwischenrein, die nicht nur dem Auge, sondern auch dem Herzl gut taten.
Und das erste Mal in meinem Leben habe ich einen
Pampelmusenbaum in natura gesehen
Nach der Nacht im Gefängnis kam uns die Herberge in Mealhada wie ein Paradies vor. Die Anlage dort ist riesig und sie führen die offizielle Herberge
getrennt von den „private rooms“.
Im angegliederten Restaurant kann man auch ordentlich speisen und trinken (Spezialität des Hauses ist Spanferkel), aber auch zu ordentlichen Preisen!
10. April 2016
In Mealhada starteten wir bei noch trockenem Wetter, aber es dauerte nicht lange und es fing an zu regnen – richtig zu regnen. Und was das Schlimme war, es gab auf den nächsten Kilometern keine Möglichkeit mal Rast oder Pause zu machen, denn keine Bars, Restaurants oder Bänkchen weit und
breit. Und die, die es mal gab, waren verschlossen.
Unser Frühstück und damit unsere erste Pause haben wir nach drei Stunden Fußmarsch durch strömenden Regen in der „Caminho Bar“ in Avelãs de Camino gehabt. Das erste Foto
für diesen Tag gibt es deshalb erst aus Aguada de Baixo.
Schließlich muss man sich im Nachhinein auch noch an etwas Anderes als an Regen erinnern können 😉 Das Hinweisschild
auf unsere nächste Herberge in Agueda ließ auch nicht lange auf sich warten. Doch bevor wir diese erreichten, brachten wir die LED-Kerzen in einer kleinen unscheinbaren Kapelle
in einer kleinen unscheinbaren Straße zum Glühen und unterquerten die Eisenbahnschienen
am frühen Nachmittag vor Agueda. Zum Glück riss der Himmel auf, so dass wir nach unserer Dusche in der Herberge noch einen Abstecher ins Städtle wagen konnten. Agueda hat einen hübschen kleinen Park zu bieten,
Aber auch ohne Park wäre dieses Städtle sehenswert,
insbesondere wegen dieser besonderen,
reliefartigen Kacheln.
ist wärmstens zu empfehlen, denn sie hat mit Abstand die nettesten Hosteleros und das beste Frühstücksangebot gehabt, was ich auf diesem Jakobsweg erlebt habe.
11. April 2016
Die Ponte Romanokurz nach Pedaçães ist wirklich imposant und besonders hübsch ist dieser Picknickplatz
auf der kleinen Halbinsel, allerdings nur von der Hauptstraße über eine kleine Brücke zu erreichen. Und dank des vielen Regens der letzten Tage sehen dann eben manche Wege so aus:
Aber mich wundert nichts mehr, denn manch Streckenführung
mutet wirklich abenteuerlich an.
Die „Albergaria AH“ in Albergaria-a-Nova
hat erst letztes Jahr eröffnet und ist nur was für wärmere Tage, da sie über keine Heizung verfügt, aber einen netten Garten dabei hat. Der Supermarkt allerdings ist ca. 3 km entfernt und das nächste Restaurant ca. 1 km. Aber der junge Hostelero ist am Bau einer neuen Herberge dran, die vielleicht nächstes Jahr schon eröffnet werden kann.
12. April 2016
So, von hier an sind es nur noch 300 km bis Santiago Und bei noch trockenem Wetter sind wir ohne Frühstück los und haben dieses dann in Pinheiro da Bemposta genossen. Kurz darauf hieß es wieder: Regensachen an, die ja schon die ganze Zeit unsere ständigen Anziehsachen ergänzten. In Oliveira de Azeméis machten wir unsere nächste Rast und liefen dann durch bis São João da Madeira, wo wir im „Recidencial Solar S. João“
ein Doppelzimmer bekamen. Das ist ein nettes Hostel, direkt am Weg und in der Stadt gelegen, aber auch schon in die Jahre gekommen. Das Bild im Frühstücksraum
kann da nur wenig für Aufheiterung sorgen.
13. April 2016
Oh je, dieses Schildhätten wir am liebsten übersehen sollen, denn diese Herberge „S. Salvador de Grijó“ empfanden wir als nicht so toll. Vielleicht lag dieser Eindruck am Wetter oder der Tatsache, dass man sich den Schlüssel erst irgendwie beim Nachbarn organisieren musste. Schön war aber dieses Bild
im Eingangsbereich und der Garten,
den man allerdings nur im Sommer genießen / nutzen kann. Bei Regenwetter oder einem etwaigen Kälteeinbruch eher unbrauchbar, ebenso wie die gesamte Herberge, da es keinerlei Heizung gab, die Türen zu den Räumen fehlten, die Fenster nur einfach verglast und die Dusche (für insgesamt 28 Personen) haben wir uns nur von außen angeschaut. Ich denke mal, es hat gar kein warmes Wasser gegeben dort und das hätten wir an diesem Tag dringend nötig gehabt! Dafür war es mit 5 € die billigste Herberge überhaupt und ein Pilger nimmt dankbar und mit Demut an, was ihm angeboten wird.
14. April 2016
Nun ja, was soll ich sagen, jedenfalls wartete die nächste Regenetappe auf uns und Frühstück gab es auch erst in Perosinho.
Aber von da an war es nicht mehr weit
bis Porto und verlaufen so gut wie unmöglich, dank diverser Hinweise.
Aber die restlichen Kilometer bis Porto hinein waren angenehm zu laufen,
auch wenn es stetig rauf und runter ging.
Auch wenn dies nicht unsere Richtung war, aber mitunter wünscht man sich schon mal ordentliche Wegweiser.
Jedenfalls trudelten wir über Vila Nova de Gaia
nach Porto ein und im Gegensatz zu September 2013 begrüßte uns Porto ziemlich regenverhangen.
schloss gerade ihre Pforten, so dass wir ungestempelt weiterzogen, um uns eine Herberge zu suchen. Herbergen und Hotels hat Porto viele, aber wir hatten keine große Lust zu suchen, kehrten deshalb in das uns bekannte „Residencial Universal“ auf der Avenida dos Aliados ein und, oh Wunder, bekamen ein hübscheres Zimmer als letztes Mal. Da das ja nur eine ganz kurze Etappe heute war, waren wir also schon wieder früh startklar für einen Stadtrundgang
bei durchwachsenem Wetter. Faszinierend sind immer wieder diese hübschen
Fassaden, die ohne Wäsche
und bei Sonnenlicht wirklich wunderschön anzusehen sind. Aber hinter die Kulissen
sollte man lieber nicht schauen …
auf der wir in Porto „eingeflogen“ sind, sieht auch von unten bemerkenswert aus. Na ja, und der Bahnhof São Bento
mit seinen berühmten blauen Azulejos
verzierten Wänden darf natürlich auf der Liste der Sehenswürdigkeiten nicht fehlen.
14. April 2016
2013 standen wir noch davor, dieses Jahr saßen wir drin im Mc Donald’s
in der Nähe des Bahnhofes São Bento. Na ja, ein Frühstück bei denen hätte ich mir auch anders vorgestellt, aber dafür waren wir kurz nach 8 Uhr beinahe die einzigen im Lokal. Danach machten wir uns mit der Metro auf nach Matosinhos
und starteten dort erst die nächste Etappe zu Fuß nach Vila do Conde. Wir hatten zwar die Regensachen an,
konnten aber noch trockenen Fußes starten. Aber das sollte sich schnell ändern und wir stapften wieder durch den Regen. Dieses Mal aber mussten wir nicht durch den Sand laufen, sondern man hat dieses Stück
durch den Bohlenweg ersetzt. Jedenfalls schüttete es unterwegs dermaßen heftig, dass es sogar die Gullideckel
lüpfte. In Vila do Conde kam dann doch tatsächlich die Sonne zum Vorschein, so dass wir noch einen Rundgang
durch dieses kleine Städtchen wagen konnten und waren positiv überrascht, was sich uns da alles bot.
Ich wusste gar nicht, dass man in Portugal, neben der Seefahrerei,
auch die Kunst des Klöppelns kennt.
Das Meer oder vielmehr den Ozean
sollten wir hier wohl das letzte Mal sehen, denn, auch wenn wir es nicht gern zugeben, der Pilgerkoller gewann auf Grund des verpissten Wetters die Oberhand, und wir brachen unsere diesjährige Pilgerreise bereits am nächsten Tag ab.
15. April 2016
Ja, und das soll das letzte Bild vom Pilgerweg sein, aufgenommen an einem verregneten Samstagmorgen im April 2016 in Vila do Conde. Danach ging es zu Fuß, mit der Metro und der Eisenbahn zurück nach Lissabon, wo wir noch mal ein paar Tage – bei Sonnenschein! – genießen konnten.
Und so sah unser Etappenverlauf aus:
30. und 31. März Lissabon gefühlte 1000 km
Unterkunft: „Tagus Royal Residence“ oder „Albergaria Residencial Insulana”
Freitag, 01. April: Lissabon – Verdelha de Baixo (gehört zu Alverca do Ribatejo) normalerweise um die 30 km lang, aber wir sind erst in Oriente gestartet, womit wir auf ca. 22 km kamen
Unterkunft: „Hospedaria Alfa 10“
Samstag, 02. April: Verdelha de Baixo – Azambuja ca. 29 km
Unterkunft: „Residencial Flôr da Primavera“
Sonntag, 03. April: Azambuja – Santarem ca. 32 km
Unterkunft: „N1 Hostel Apartements + Suites“
Montag, 04. April: Santarem – Golegã ca. 32 km
Unterkunft: „Solo Duro Casada Tia Guida“
Dienstag, 05. April: Golegã – Thomar ca. 29 km
Unterkunft: „Hostel 2300 Thomar“
Mittwoch, 06. April: Thomar – Alvaiázere ca. 31 km
Unterkunft: „Albergaria Pinheiros“
Donnerstag, 07. April: Alvaiázere – Rabaçal ca. 32 km
Unterkunft: „Casa da tourismo“
Freitag, 08. April: Rabaçal – Coimbra ca. 30 km
Unterkunft: „Albergue Rainha Santa Isabel“
Samstag, 09. April: Coimbra – Mealhada ca. 23 km
Unterkunft: „Albergue de Peregrinos Mealhada“
Sonntag, 10. April: Mealhada – Águeda ca. 23 km
Unterkunft: “Residencial Celeste Albergue Sto. Antonio”
Montag, 11. April: Águeda – Albergaria-a-Nova ca. 18 km
Unterkunft: “Albergaria AH”
Dienstag, 12. April: Albergaria-a-Nova – São João da Madeira ca. 22 km
Unterkunft: “Residencial Solar S. João”
Mittwoch, 13. April: São João da Madeira – Grijó ca. 19 km
Unterkunft: „S. Salvador de Grijó“
Donnerstag, 14. April: Grijó – Porto ca. 15 km
Unterkunft: „Residencial Universal“
Freitag, 15. April: Porto – Vila do Conde ca. 23 km
Unterkunft: “Hostel Bellamar”