Spaziergang nach Santiago de Compostela Woche 9

3.10.22 Montag Lauzerte – Mossiac 29,6 km

Das darf doch nicht wahr sein, da hat doch tatsächlich jemand meine frisch gewaschenen Socken von der Leine geklaut. Die, die ich gerade erst in Le Puy für 27 Euro gekauft habe und die mich die letzten Tage blasenfrei über den Camino getragen haben. Einer Mitpilgerin sind ebenfalls die Socken geklaut worden. Unfassbar. Nun muss ich wieder die alten Dinger anziehen. Resultat: Blase links. Mist.

Der Weg führte über lange Strecken auf Asphalt, manchmal wurde eine Umleitung auf Feldwege eingebaut, damit es nicht ganz so eintönig wird. Fotografiert habe ich nicht mehr viel. Moissac ist nicht so schön, nur das Kloster ist sehenswert. Das hatte ich mir schöner ausgemalt. Es gibt hier einen Laden mit Pilgerbedarf, vielleicht haben die auch Socken. Leider hat dieser Laden wie fast alles in Frankreich montags geschlossen. Dann warten wir mal auf morgen.

Morgenstimmung, Blick von Lauzerte
uns kann man mieten
Lauzerte
Speicher mit Taubenschlag
Die Sonnenblumen lassen die Köpfe hängen.
Kreuzgang im Kloster Moissac
Mammutbaum im Kloster

4.10.22 Ruhetag in Moissac und vorläufiger Abschied

Irgendwie hatte sich das die letzten Tage schon angedeutet, ich habe begonnen, den Camino zu laufen, nur um anzukommen. Ich finde den Weg nicht mehr schön, das Laufen ist zur Routine geworden. Das Reservieren der Herbergen ist sehr nervig. Oft geht nur der Anrufbeantworter ran und auf Mails wird nicht geantwortet. Manche Herbergen haben auch schon geschlossen, obwohl sie laut aktuellem Guide offen sein sollten. Der Pilgerladen hat immer noch zu.

Ursprünglich sollte es heute nur einen Ruhetag geben, ist schließlich mein Geburtstag. Die beiden Australier und Marie aus Kanada müssten heute hier ankommen, da kann ich mit denen etwas feiern. Da aber bei mir aber nach 1400 km komplett die Luft raus ist, bin ich zum Bahnhof gelaufen und habe ein Ticket nach Hause gekauft. Ich möchte mal wieder ordentlich schlafen und etwas gewohntes essen. Geli freut sich sicher und die Kater auch.

Das soll kein Abschied für immer sein. Ich komme wieder und laufe den Weg zu Ende. Nur wann das sein wird, wann mich der Camino wieder ruft, das weiß ich noch nicht.

Pont Napoleon Moissac über die Tarn

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